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Deutschlands Chef Medienerklärer Lobo und die digitale Souveränität


Lobo im Interview beim ZDF heute journal
Deutschlands Chef Medienerklärer Lobo glaubt nicht an Mastodon, geschweige denn an das Fediverse, weil es eine Nerd Plattform sei, da man Server selber betreiben "muss".

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal-update/lobo-twitter-elon-musk-100.html

Die Freiheit in einem unabhängigen Netzwerk unterwegs zu sein, in dem man auch einen eigenen Server mit einklinken kann ist einfach nur großartig.
Aber nicht jeder kann in der Tat einen eigenen Server aufsetzen, wobei das gar nicht so schwierig ist. Viel haben ja auch mittlerweile einen selbstgehosteten Blog. Es gibt FEDI Server die ähnlich einfach zu installieren sind.
OK - bleibt also für alle die nicht selber hosten wollen/können nur das in Anspruch nehmen von Freundschaftsdiensten ?
Das man in Zukunft auch FEDI Server mit Beitragszahlungen nutzen könnte weil einem die digitale Souveränität etwas wert ist kommt Herrn Lobo scheinbar nicht in den Sinn. Oder könnten nicht auch diverse öffentliche Institution für ihr Klientel Server betreiben? Jedes Bürgerzentrum könnte z.B. auch einen FEDI Server anbieten. Eigenartig, ist der Mann mit seinem Irokesenschnitt wirklich so phantasielos ?

Er gehört zu den etablierten Medienmachern die so in den kommerziellen Netzen gefangen sind dass sie sich nichts anders mehr vorstellen können. Ihre Gehirne scheinen zugeschmiert mit dem Dreck der letzten 15 Jahre, was sie nicht weiter zu stören scheint, weil sie von der Unmündigkeit anderer am Ende auch profitieren.

Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (1 Jahr her)

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Als Antwort auf 𝓒𝓱𝓻𝓲𝓼

er ist einer von diesen alternden it-nerds, die glauben, alles zu wissen. damit liegt er falsch.
Als Antwort auf Alexander Goeres

@Alexander Goeres immer wenn Nerds meinen die Welt erklären zu können wird es kritisch... denen fehlen oft andere Perspektiven... einfach denen zu Folgen kann gefährlich sein... selber ausprobieren, nachdenken und nachzuvollziehen bleibt entscheidend... und entsprechende Politik bleibt wichtig ...
Als Antwort auf 𝓒𝓱𝓻𝓲𝓼

Lobo ist einfach in der Zeit stehen geblieben.
Dem zu erklären, das das Fediverse schon über 12 Jahre alt ist, wird der nicht glauben.
Kann ja gar nicht sein, was nicht in seinen Horizont passt.
Auch die technischen Details die er nannte, stimmen nicht.
Das ist nicht mehr als die dummen "in 5 min zusammen geklickten" Beiträge in den Medien

Flach und Falsch

@jabgoe2089
Als Antwort auf Che Rusker

@Che Rusker

Ach ja Roger Willemsen - viel zu früh gestorben

Sehr fein dieses:
Die ethisch-ästhetische Thematik war mein Hauptunterrichtsgebiet, als ich Dozent in München war
und es war auch mein Hauptstudiengebiet, in dem ich meine Promotion geschrieben habe. Ich habe
über Musil promoviert, was einer Verpflichtung auf Konsequenz nahe kommt. Auch da liegen meine
Wurzeln.
Fairness-Report: Wundern Sie sich nicht, dass Sie mit diesem Hintergrund und dieser Konsequenz in
der Medienlandschaft noch bestehen können?
Willemsen: Ja, sehr. Aber ich arbeite da ja auch eher außerhalb meiner Autoren-Interessen.
Außerdem sehe ich meiner eigenen Abschaffung entgegen, erhobenen Hauptes. Die Situation im
Fernsehen hat sich so entwickelt, dass ich mit meiner Position in die immer kleinere Minderheit
geraten bin. Aber das ist kein Drama. Man muss mit dem Medium so lange arbeiten, wie man es kann,
ohne sich zu genieren. Und dann muss man sich neue Wege suchen. Ich habe mehrfach selbst
angeboten, Sendungen nicht mehr zu moderieren, weil ich die Auflagen nicht mehr mittragen wollte.
Mal ist man auf meine Bitten eingegangen, mal nicht. Aber wenn ich, um ein wirklichkeitsnahes
Beispiel zu wählen, mit dem WDR darüber streiten muss, ob Herr Moshammer in einer Sendung über
Extremismus sitzt, dann sage ich: ‚Dafür trete ich nicht an'. Das Fernsehen weiß genau, dass es
überall ein bisschen Verona reinrühren muss, dann ist auch die Goldhagen-Debatte führbar.
Fairness-Report: Welche Prinzipien spielen in der journalistischen Ethik für Sie eine ganz wichtige
Rolle, abgesehen von der Qualität der Sache und der Fachkompetenz selbst?
Willemsen: Für mich wird immer entscheidend sein, dass ich die Kriterien meines Urteils nach außen
wende. Es muss das Protokollarische, Dokumentarische, Darstellende vorgeordnet sein, bevor ich ein
Urteil fälle. Wenn ein Urteil bloß auf Geschmack beruht, ist es für mich weitgehend irrelevant. Ich
unterscheide zwischen den satisfaktionsfähigen und den nicht satisfaktionsfähigen Urteilen. Es ist
nicht meine Aufgabe, Blümchen danach zu beurteilen, ob sie singen kann oder nicht. Ich bin nicht ihr
Rezensent. Aber ich bin vielleicht verantwortlich für das, was in ihren Texten bewusstseinsbildend
wirkt. Ich bin einem Politiker, einem Wirtschaftsvertreter oder einem Medienmacher gegenüber
verantwortlich, nachzufragen, in welcher Weise prägt er oder sie unser aller Leben und unser aller
Bewusstsein. An der Stelle beginnt der Ernst meine Tätigkeit, wenn sie denn ernst ist.
Fairness-Report: Worin besteht der Angelpunkt journalistischer Ethik?
Willemsen: Merkwürdigerweise kommt man nicht aus ohne eine Kritik des Erfolgs. Wenn sich junge
Journalisten klarmachen würden, was Erfolg abverlangt, welche Deformation professionelle und
welche Formen der moralischen Veränderung der Erfolg mit einem vornimmt und welche
Anforderungen er an einen stellt, dann kann es sein, dass man zu einer anderen Perspektive
journalistischen Arbeitens kommt. Das ist gleichzeitig natürlich das Anstößigste für junge Journalisten,
weil sie im Grunde nach wenig anderem streben als nach Erfolg. Dazu gehört allerdings auch, dass
man sich sehr umfassend über die Welt und über die Zeitgenossenschaft, in der man steht, in
Kenntnis bringt. Bei jungen Studenten ist es fast eine Entscheidungsfrage, wie weitgehend sie bereit
sind, sich weiträumig zu informieren, wie weit sie Galapagos zur eigenen Sache machen können, wie
weit sie den Gaza-Streifen zu ihrem Streifen machen können. In dem Augenblick, wo das passiert, wo
also auch die Kenntnis von der Wirklichkeit emphatisch ist, in dem Augenblick wird man einen
höheren Grad an Verantwortung finden. Ich sage dann immer, dass der Akt des Wählens an der Urne,
den alle für wichtig und richtig halten, ohne zu fragen, wie viel weiß ich eigentlich, um diesen Akt auch
zu begründen, nicht der entscheidende sein kann. Es kann auch der des täglichen Konsums der
entscheidendere Akt sein. Ich präge ja die Welt in der Elfenbeinküste dadurch, dass ich einen Kaffee
kaufe, der eine Mark billiger ist und damit eigentlich den Arbeitslohn der Arbeiter in der Elfenbeinküste
herabsetzt. In dem Augenblick, wo ich mir solche Zusammenhänge klarmache, die aber häufig nicht
klar werden in den Nachrichten, die sich immer an das Aktuelle, nicht aber an das Prinzipielle wenden,
in dem Augenblick bin ich selber Mitverursacher von Galapagos oder von der
Menschenrechtssituation an der Elfenbeinküste. Würde ich also zum Beispiel im Akt des Konsums
überhaupt einen wirklichkeitsprägenden Akt erkennen, dann würde ich auch seine moralische Ladung
erkennen. Nur ist das eben ein Anspruch, der vielen nicht nur antiquarisch vorkommt, sondern der in
der Realität von niemandem, auch von mir nicht, pur erfüllt wird.
Als Antwort auf Che Rusker

@Che Rusker Oh, der Willemsen war echt ein großer. Schönes Stichwort. rgendwo hab ich nämlich noch die Lesung zu "Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort", zusammen mit #DieterHildebrandt . Großartiges Werk. Das wollt ich mir schon längst mal in handliche Häppchen umschneiden - was heiter-nachdenkliches, von dem ich mich abends in den Schlaf sprechen lassen kann. :)
Als Antwort auf Che Rusker

@Che Rusker Ich habs ja - irgendwo - komplett liegen. Wahrscheinlich da, wo alle Tonbänder, Kassetten, Schallplatten und CDs rumliegen. Ganz höschstwahrscheinlich... da.

Aber Danke, der eine oder andere wird sich über den Linl freuen. :-)
Als Antwort auf Heiko R.

@Heiko R. Lomo, fomapan etc. ... Wir müssten uns eigentlich schon mal früher über den Weg gelaufen sein...
Als Antwort auf 𝓒𝓱𝓻𝓲𝓼

Hatte gestern in dem Stream vom SPD debattenkonvents ein wenig rein gehört.

Folgendes gab da #Lobo von sich:
Lobo: "SM kann nur von Unternehmen erfolgreich betrieben werden - mit hang zur Monopolisieren - weil die Menschen immer wieder was Neues wollen und das von öffentlich rechtlichen oder gar staatlichen Stellen nicht geleistet werden kann.. Jeder Generation bräuchte sein neues Netzwerk.... damals Facebook nun TicToc"

Hmm... der Mann begreift Kommunikationskanäle - weil das ist es ja im Grund worum es bei SM geht - rein als Wahre, die immer wieder neue verpackt werden muss.

Datengetriebene Netzwerke sind für ihn kein Problem weil die Wirtschaft und auch die Wissenschaft würden ja genau diese Daten auch für den "Fortschritt" brauchen.

Das Lobo kein Verfechter des #Datenschutzes ist konnte man ja auch schon öfter vernehmen:
https://netzpolitik.org/2022/replik-auf-sascha-lobo-datenschutz-ist-unentbehrlich/

caos hat dies geteilt.

Als Antwort auf 𝓒𝓱𝓻𝓲𝓼

sorry hab das nicht gelesen/gesehen, weil ich lobo nicht leiden kann. wenn er aber die realität beschreibt, hat er doch recht. wenn er das ohne kritik tut, ist das falsch. das hauptproblem ist auch hier der kapitalismus, der gebändigt werden muss.