Zum Inhalt der Seite gehen


Inhaltswarnung: Krieg, Atomwaffen, Hilflosigkeit

Als Antwort auf Torsten

Tags from comments are not indexed by the diaspora. But they help to quickly understand what it is about without using a translator.

liedersaenger hat dies geteilt


Die Hilfe des Westens


Die Hilfe des Westens: 1970er: die afghanischen Mudschaheddin wurden großzügig mit Waffen versorgt | 1980er: Saddam Hussein und Irak wird großzügig mit Waffen versorgt | 1990er: Muammar Gadaffi (ein guter libyscher Freund von Trump, Berlusconi und Sarkozy) wird hofiert und darf in Europa und den USA auf Campingtour gehen | 2000er: Bashar al Assad aus Syrien gilt als Hoffnungsträger und wird nach Frankreich an Sarkozys Hof geladen | 2010er: Wladimir Putin bekommt diverse europäische Orden (warum auch immer) an den Hals geworfen | 2020er: Wolodymyr Selenskyj wird großzügig mit Waffen versorgt.

Mit Blick auf die Ruinen, die in den meisten der unterstützten Ländern bis heute wachsen und auf die 50+ Jahre, seit denen das geschieht, glaube ich nicht mehr an ein Versehen westlicher Außenpolitik sondern an einen Plan.
Das Volk redet sich derweil ein, man müsse aus humanitären Gründen handeln. (Derweil den armen Schlucker im Mittelmeer die humanitäre Hilfe vorenthalten wird (wir haben kein Geld für die), und man der Bundeswehr 100 Mrd. Euro schenkt).

#


Krieg aus systempsychologischer Sicht


Ich finde diesen systemischen Blick auf die Auseinandersetzungen zwischen Rußland und der Ukraine und dem Westen faszinierend. Es ist ein bisschen so, als hätte man Röntgenaugen. Und die damit verbundene Rhetorik finde ich auch sehr lebendig.

https://www.carl-auer.de/magazin/kehrwoche/krieg-ukraine-russland
Als Antwort auf Torsten

Ich glaub aus systempsychologischer Sicht gibt es nicht die Realität. Was sich mit einen Erfahrungen hin und wieder deckt: Es gibt Zeiten zu denen die Umstände mich glauben lassen, es gäbe eine Realität für alle Menschen und dann gibt es wieder Zeiten zu denen schon mein Nachbar oder mein Vater oder meine Freundin in einer anderen Realität zu leben scheint.
Als Antwort auf Torsten

Dass die Wahrnehmung der Realität deutlich verschiedener ausfallen kann, als man sich das je vorgestellt haben kann, ist richtig und klug. Das gleich mit dem Begriff der Realität(en) zu vermischen halte ich allerdings für ungünstig, denn eine konsequente Verweigerung der Realität (also jene, in der die Schwerkraft mich nach unten zieht) macht die systempsychologische Sicht unwissenschaftlich: Eine naturwissenschaftliche Theorie muss an der Erfahrung ("Realität") scheitern können. Wenn es so eine Realität aber gar nicht gäbe, dann kann sie daran auch nicht scheitern.

Frech formuliert: Ich lebe in einer Realität, in der die systempsychologische Sicht falsch ist. Aus systempsychologischer Sicht musst du das als richtig anerkennen. Ätsch. 😂

Immerhin kann man der systempsychologischen Sicht zu Gute halten, dass sie nicht ihre eigene Richtigkeit, sondern ihre eigene Falschheit begründet (in dieser sehr strengen Auslegung). Bei unwissenschaftlichen Theorien ist es oft so, dass sie einen Zirkelschluss beinhalten, bei dem vermeintliche Evidenz für ihre eigene Richtigkeit geliefert wird, welche aber bereits die Richtigkeit voraussetzt.

Ein Beispiel für so einen Zirkelschluss wäre leider der Einwand, dass jemand anderes vielleicht in einer Realität lebe, in der die systempsychologische Sicht richtig sei — denn dieses Argument setzt bereits die Richtigkeit der systempsychologischen Sicht voraus.
Als Antwort auf Torsten

"Dass die Wahrnehmung der Realität deutlich verschiedener ausfallen kann, als man sich das je vorgestellt haben kann, ist richtig und klug. Das gleich mit dem Begriff der Realität(en) zu vermischen halte ich allerdings für ungünstig, denn eine konsequente Verweigerung der Realität (also jene, in der die Schwerkraft mich nach unten zieht)..."
- Hier zeigt sich, dass Du offenbar in einer anderen Realität lebst als ich. Mich zieht die Schwerkraft nicht nach unten, sondern (wahrscheinlich) grob in Richtung Erdmittelpunkt. Und ob ich den als oben oder unten wahrnehme, hängt von meinen Erfahrungen ab: Orientiere ich mich an meinen Füßen oder habe ich ein anderes Referenzsystem? z.B. meinen Kopf über dem mal diese und mal jene Sterne leuchten und so den Eindruck entstehen lassen, die Schwerkraft zieht mich manchmal nach oben und manchmal nach unten.

"Eine naturwissenschaftliche Theorie muss an der Erfahrung ("Realität") scheitern können... "
- Das ist ihr Anspruch. In der "Realität" scheitert sie aber allzuoft schon an der Praxis ihrer Falsifizierung oder Verifikation (z.B die Arbeiten von Knorr-Cetina zum Labor-Opportunismus oder die sog. Replikationskrise in den Naturwissenschaften). Und das deutet für mich doch sehr darauf hin, dass "Realität" ein Utopia ist.

Ich würde mein obiges, der Systemtheorie oder dem Konstruktivismus (möglicherweise fälschlicherweise) untergeschobenes Postulat über die Realität mal erweitern und sagen, dass Realität das ist, worauf sich wesentliche an der Schaffung des Phänomens Realität hier und jetzt beteiligte Akteurinnen und Akteure einigen können. Wer dabei wesentlich ist, wäre dann eine weiter interessante Frage... Und warum es gerade die sind, die von sich in Anspruch nehmen, die Realität zu bestimmen. Und warum sie von anderen dabei unterstützt werden.

Und Deiner frechen Formulierung oben kann ich nur zustimmen. Wenngleich sie aus meiner Sicht jetzt nicht so frech ist. Und Dir darin zuzustimmen, bereitet mir auch nur mittelgroße Probleme. =)
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (2 Jahre her)